Aug 102010
 

Diese Woche schrieb Vicente Fox, ehemaliger Präsident Mexikos und damals wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen Drogen, in seinem Blog, dass eine Legalisierung der Produktion, des Vertriebs und des Verkaufs von Drogen eine effektive Strategie sein kann, das ökonomische System der Drogenkartelle zu zerstören. Die bestehenden Gesetze ermöglichen den Kartellen, enorme Profite zu erwirtschaften. Das Ergebnis ist eine wirtschaftliche Übermacht, die sich dem staatlichen Gewaltmonopol völlig entzieht und nach ihren eigenen Gesetzen lebt.

Bild: iVoryTowerz on flickr

In Mexiko tobt seit Jahren ein extrem gewalttätiger und blutiger Krieg gegen Drogen und deren Kartelle. Seit dem Amtsantritt des derzeitigen Präsidenten Felipe Calderon im Dezember 2006 forderte dieser Krieg geschätzte 28.000 Todesopfer. Lobende Worte für Calderons Militärstrategie gegen die Drogenkartelle fand hingegen Barack Obama bei seinem letzten Besuch in Mexiko. Die USA, der größte Drogenkonsument der Welt, unterstützen diesen Krieg mit der „Merida Initiative“. Diese Initiative fördert den Krieg mit mehreren hunderten Millionen Dollar, damit weniger illegale Drogen auf den US-amerikanischen Markt gelangen. Der Erfolg hält sich in Grenzen.

Damit scheint es nur sinnvoll eine Legalisierung anzudenken, zumal der Krieg gegen Drogen keine großen Erfolgsgeschichten erzählen kann. Weder die Produktion der Drogen wurde gedämmt, noch den Kartellen Einhalt geboten und ebenso wenig konnte der Konsum von illegalen Substanzen effektiv verhindert werden. Stattdessen verschlingt dieser sinnlose Krieg unzählige Menschleben und abertausende Dollars, die weitaus sinnvoller in US-Drogenpräventions- und Gesundheitsprogramme investiert werden könnten, ohne dabei Menschenleben zu opfern.

Eine Legalisierung könnte die Produktion, den Vertrieb, den Verkauf und den Konsum von Drogen zurück unter staatliche Kontrolle bringen, wodurch nicht nur die Drogenkartelle entmachtet würden, sondern auch ein rapider Rückgang der blutigen Konflikte zu erwarten ist. Hinzu käme eine weitere Einnahmequelle für den Staat. Ein staatlich kontrollierter Drogenhandel würde neue Steuereinnahmen mit sich bringen, die weitaus sinnvoller im Bildungs- und Gesundheitssektor eingesetzt werden könnten, als Steuergelder in einem aussichtlosen Kampf gegen Drogen.

  One Response to “Drogenkrieg in Mexiko: was wäre wenn…”

  1. […] This post was mentioned on Twitter by Johannes Zöttl, wortwallungen. wortwallungen said: Drogenkrieg in Mexiko: was wäre wenn… http://bit.ly/9VLKDf #drogen #mexiko #fox #obama […]

Kommentar verfassen