Feb 162011
 

Die „originelle Idee“ von Susanne Jerusalem (stellvertretende Bezirksvorsteherin Wien Mariahilf, Die Grünen), die DNS von Hunden registrieren zu lassen, um den nicht entfernten Hundekot dem oder der säumigen HundebesitzerIn zuordnen zu können (Wiener Bezirkszeitung, Nr. 7 vom 17.2.2011), ließ mich nicht schlecht über die zweifelhaften grünen Ideen zur Beseitigung des sogenannten Hundstrümmerl-Problems in Wien staunen. In der Tat handelt es sich hier um die „originelle Idee“, jede und jeden HundebesitzerIn unter Pauschalverdacht zu stellen und schon vorbeugend dem Kontrollstaat die Möglichkeit einzuräumen, gegen ungehorsame BürgerInnen „effektiv“ vorgehen zu können. Wenn wir schon dabei sind, über neue Ideen zur Befriedigung der staatlichen Datensammelwut und der schrittweisen Untergrabung der Freiheits- und BürgerInnenrechte nachzudenken, so lassen sie mich noch ein paar weitere Vorschläge machen:

Registrieren wir doch gleich die DNS von allen RaucherInnen, damit der widerrechtlich weggeworfenen Zigarettenstummel eindeutig zuzuordnen ist. Ach ja und diese Kaugummis auf dem Asphalt verschönern das Stadtbild ja auch nicht gerade. Also her mit der DNS von allen KaugummikäuferInnen. Und dann gibt es da noch diese bestimmte Spezies Mann, die gerne in der Öffentlichkeit uriniert. Das wäre doch auch ein Fall für die DNS-Watcher von Wien! (analog: Waste-Watcher)

Blöd nur, wenn mein Arbeitskollege, der gerade aus irgendeinem Grund sauer auf mich ist, meinen Zigarettenstummel von der gemeinsamen Rauchpause mitgehen lässt und diesen provokativ mitten auf dem Gehsteig platziert. Dabei halte ich mich doch so brav an das neue Gesetz. Aber das schützt vor Strafe nicht, denn DNS auf dem Zigarettenstummel lügt nicht. Und die DNS-Watcher haben das Corpus Delicti nun einmal auf dem Gehsteig sichergestellt. Auch blöd, wenn sich die Oma in meiner Nachbarschaft nach der letzten Operation nicht bücken kann, um den Kot ihres Hundes vorschriftsgemäß „einzusackerln“. Noch blöder, wenn mein Hund grad Durchfall hat und sich aufgrund der breiigen Konsistenz nicht alles rückstandslos entfernen lässt. Und so ein Grashalm oder rissiger Asphalt kann echt tückisch sein. Und wie viel Scheiße ist gleich noch mal nötig, um die Hunde-DNS dem oder der BesitzerIn zuordnen zu können? Ich wette, in vielen Fällen bleibt immer noch genug DNS übrig, um auch „gehorsamen“ BürgerInnen die gerechte Strafe zukommen zu lassen.

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